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Interview mit Denis Gassmann: President & Country Leader Slalom, Deutschland


Country Lead Denis Gassmann

Unser Deutschland-Chef Denis Gassmann, spricht über den Aufbau von großartigen Teams, seine Leidenschaft für Musik und darüber, was München so besonders macht.

Zunächst einmal: Was gefällt dir an München am besten?

Ich komme ursprünglich aus einem Ort in Südwestdeutschland nahe Stuttgart, bin aber vor 22 Jahren nach München gezogen. In erster Linie gefällt mir die Lage. Die Nähe zu den Alpen ist für mich als begeisterter Skifahrer und zum Wandern ideal. Auch die gute Erreichbarkeit von beliebten Urlaubszielen in Italien und Frankreich ist definitiv ein Plus. Neben den zahlreichen Möglichkeiten für diverse Freizeitaktivitäten ist München eine Weltmetropole mit dem Charme einer bayrischen Kleinstadt, – eine wunderschöne Kombination aus Tradition und Moderne. Aus geschäftlicher Perspektive ist München ein schnell wachsender und Hightech-orientierter Unternehmensstandort mit einer beträchtlichen Branchenvielfalt mit bedeutsamen globalen Marken und kleineren Unternehmen zugleich. Dies macht München aus meiner Sicht zu einem sehr guten ersten Standort für Slalom in Deutschland.

Was hat dich an Slalom gereizt?

Ich habe mein halbes Leben für dasselbe Unternehmen gearbeitet und in dieser Zeit viel gelernt. Jetzt möchte ich etwas anderes sehen und dazu beitragen, ein Unternehmen von Grund auf aufzubauen.

In Deutschland wirkt Slalom ein bisschen wie ein Start-up, obwohl es ein großes globales Unternehmen ist. Außerdem gefällt mir, dass sich Slalom auf technologiebasierte Transformationen konzentriert. Dafür schlägt mein Herz. Auch der Ansatz, die Menschen – das Team – in den Mittelpunkt zu rücken, entspricht genau meiner Philosophie. 


Wenn wir eine vielfältige Belegschaft möchten, müssen wir flexibel genug sein, Menschen als Individuen zu sehen und sie entsprechend ihren Fähigkeiten und ihren Wünschen einzusetzen.


Wenn du über die nächsten fünf Jahre nachdenkst, was sind deine Ziele für den deutschen Markt und worauf freust du dich am meisten?

Der deutsche Markt wartet nicht auf ein weiteres traditionelles Beratungsunternehmen, sondern es gibt einen großen Wunsch nach Unternehmen, die Themen anders angehen und neu denken. Hier ist Slalom meiner Meinung nach perfekt positioniert, mit einer echten Mentalität, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt und sich auf neue und aufstrebende Technologien konzentriert. Wir haben hier in Deutschland die Möglichkeit, eine neue und moderne Marke zu etablieren und zu zeigen, dass wir anders sind, nicht nur für unsere Kunden, sondern auch für die Menschen, die bei und mit uns arbeiten wollen. Ich freue mich sehr darauf, Slalom als moderne Alternative auf dem deutschen Markt zu positionieren.

Zudem ist es für Slalom eine geografische Expansion in eine neue Region. Mit der größten Wirtschaftsleistung in Europa und der viertgrößten der Welt ist Deutschland ein sehr spannender Markt für Slalom. Die Welt kennt Adidas, Porsche und BMW, aber das Rückgrat der deutschen Wirtschaft sind immer noch die klein- und mittelständischen Unternehmen. Das macht Deutschland zu einem komplexen Markt, der allerdings viele Möglichkeiten und Potenzial für Slalom in den nächsten Jahren bietet.

Der letzte, – aber vielleicht wichtigste Punkt – ist, dass wir ein großartiges, in jeder Hinsicht vielfältiges Team aufbauen müssen. Vielfältig in Hinblick auf Geschlecht, Ideologien, geschäftliche Fähigkeiten usw. Wir brauchen leidenschaftliche, motivierte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, was keine einfache Aufgabe ist. Aber ich glaube fest daran, dass man mit großartigen Menschen großartige Kunden und Projekte gewinnen kann.

Was ist deiner Meinung nach nötig, um ein vielfältiges und integratives Team aufzubauen?

Wenn wir eine vielfältige Belegschaft möchten, müssen wir flexibel genug sein, Menschen als Individuen zu sehen und sie entsprechend ihren Fähigkeiten und ihren Wünschen einzusetzen. Jeder Mensch hat andere Bedürfnisse und Prioritäten. Manche sind Frühaufsteher, andere – wie ich – sind vor 9 Uhr morgens nicht am Arbeitsplatz. Manche müssen sich am Abend um ihre Kinder kümmern, während andere am liebsten abends arbeiten. Es gibt kein allgemeingültiges Modell, das für jeden Mitarbeitenden optimal ist. 

Was macht aus deiner Sicht eine gute Führungskraft aus?

Ich denke, eine gute Führungskraft unterstützt Mitarbeitende, ihren eigenen Weg zu gehen und ihre Ziele zu erreichen. Bei der Mitarbeiterführung geht es weniger darum, vorwegzugehen, sondern vielmehr darum, Menschen zu begleiten und hinter ihnen zu stehen. Ich bin nicht dafür da, Mitarbeitenden zu sagen, was sie tun sollen und wie. Ich mag das Zitat von Steve Jobs: „Es macht keinen Sinn, kluge Köpfe einzustellen und ihnen dann zu sagen, was sie zu tun haben. Wir stellen kluge Köpfe ein, damit sie uns sagen, was wir tun können.” Ich glaube, eine gute Führungskraft coacht Menschen und beseitigt Hindernisse, hilft den Menschen aber letztendlich dabei, ihren eigenen Führungsstil zu finden. Man sollte dabei das eigene Ego außen vor lassen und anderen helfen, ihre Ziele zu erreichen.

Welche Karriere hättest du gerne eingeschlagen, wenn du dich nicht für die Beratung entschieden hättest?

Ich wollte immer Rockstar sein, aber ich habe schnell gemerkt, dass das sehr schwierig werden würde. Außerdem komme ich aus einer Arbeiterfamilie. Mir war bewusst, dass ich einen Job finden musste, der meinen Lebensunterhalt sichert. Ich hatte Mal in Erwägung gezogen, Geschichte zu studieren und vielleicht Geschichtslehrer zu werden. Andererseits interessierte ich mich schon als Kind für Technik und Computer und erkannte, dass ich mit dieser Leidenschaft Geld verdienen könnte, während alles andere ein Hobby blieb. Ich denke, ich habe letztendlich die richtige Entscheidung getroffen.



Wie lädst du in deiner Freizeit deine Akkus auf?

Ich sehe mich selbst ein wenig als Musiker. Ich spiele Gitarre und singe. Erst letztes Jahr haben wir unsere alte Schulband zum 30-jährigen Jubiläum wieder aufleben lassen. Musik zu machen ist für mich definitiv eine Art der Erholung. Im Winter gehen wir gerne Skifahren und sind viel in den Alpen unterwegs. Meine Frau ist Skilehrerin beim Deutschen Skiverband, sie fährt also in einer ganz anderen Liga als ich. Außerdem habe ich erst kürzlich begonnen, Golf zu spielen, – ein toller Sport, um Demut zu lernen. Darüber hinaus lese ich gerne. Ich bin ein richtiger Bücherwurm. Romane, Belletristik, Sachbücher – mir gefällt einfach alles.

Hast du kürzlich ein Buch gelesen, welches dich inspiriert hat?

Ich habe in letzter Zeit zwei Bücher von Tim Marshall gelesen: „Die Macht der Geographie. Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt“ und „Die Macht der Geographie im 21. Jahrhundert“. Diese Bücher eignen sich hervorragend, wenn man verstehen möchte, wie die Welt funktioniert und warum jedes Land auf eine bestimmte Art handelt. Hinter allem stehen Hunderte Jahre der Geschichte. Ich bin ein kleines bisschen ein Hobby-Historiker – vom Römischen Reich bis zum Mittelalter. Diese Themen faszinieren mich einfach. 

Welcher Rat ist der beste, den du je erhalten hast?

Da gibt es mehrere. Ich denke aber, eines der schwierigsten Dinge für die meisten Menschen ist zu erkennen, dass sie das eigene Ego außen vor lassen müssen. Jeder hat ein Ego. Doch im Laufe der Zeit, – seit ich Familie habe, – habe ich gelernt, dass es nicht um mich geht. Ein Sprichwort besagt, dass es im Leben darum geht, zu geben. Genau das denke ich auch. Je mehr man sein Ego beiseiteschiebt und sich auf Bedürfnisse andere Menschen konzentriert, desto besser ist das eigene Leben.

Ein weiterer Punkt ist, dass die Dinge immer völlig anders verlaufen, als man es erwartet oder geplant hat – und das ist gut so. Wenn alles nach Plan läuft, ist das Leben ziemlich langweilig. Manchmal müssen wir einfach loslassen und sehen, was passiert. 


Wenn man keine Angst vor etwas hat, ist der Schritt vielleicht nicht groß genug.


Was würdest du als deine größte Errungenschaft bezeichnen?

Meine größte Errungenschaft ist, dass ich gemeinsam mit meiner Frau unsere zwei wundervollen Kinder großgezogen habe. Es sind wirklich tolle Kinder. In privater Hinsicht ist das mein größter Erfolg.

Auf beruflicher Ebene habe ich ursprünglich im Bereich der Finanzdienstleistungen angefangen und nach 15 Jahren in die Kommunikationsmedientechnik (CMT) gewechselt. Obwohl ich neu war, entschloss sich das Unternehmen, das gerade einen drastischen Geschäftsrückgang verzeichnete, mir die Leitung zu übertragen. Ich schaffte also den Sprung vom Neueinsteiger zur Führung des CMT-Teams in Österreich, der Schweiz, Deutschland und Russland. Dadurch wurde mir eines klar: Wenn man keine Angst vor etwas hat, ist der Schritt vielleicht nicht groß genug.

Ich traf einige schwierige Entscheidungen und lernte dabei eine Menge. Innerhalb eines Jahres schafften wir die Wende vom Geschäftsrückgang zum Aufschwung. Nach vier Jahren in dieser Position hatte ich den Umsatz beinahe verdoppelt. Dann übergab ich das Ruder an meinen Nachfolger, der anschließend noch größere Erfolge feierte. Aber ich denke, ich habe den Grundstein gelegt, und darauf bin ich sehr stolz.

Welcher zentrale Wert von Slalom bedeutet dir am meisten?

Leidenschaft und Abenteuer wecken. Die anderen sind auch wichtig, aber als ich diesen gehört habe, dachte ich sofort: „Genau! Das bin ich.“ In Gesprächen haben mich Slalom-Führungskräfte gefragt, wer mein Vorbild sei, und ich sagte: „Captain Jack Sparrow!” Als Kind habe ich Piratenfilme geliebt und wollte nie sein wie alle anderen. Er verkörpert Leidenschaft und Abenteuer, schafft es aber auch, Vorhaben umzusetzen, – wenn auch oft auf unkonventionelle Weise. 

Nach welchem Motto lebst du?

Tatsächlich habe ich mehrere Regeln, nach denen ich lebe. Abgesehen davon, dass wir unser Ego außen vor lassen, sollten wir auch im Hier und Jetzt leben. Heute ist der erste Tag vom Rest unseres Lebens. Wir können uns endlos den Kopf darüber zerbrechen, was hätte sein können, aber das ist alles Schnee von gestern. Und es geht nicht darum, was ich in 10 Jahren mache – nur das Hier und Jetzt zählt. 


Lassen Sie uns gemeinsam Lösungen finden.